Zwischen Hype und Hilflosigkeit
„Wir müssen jetzt auch was mit KI machen!“
Kaum ausgesprochen, startet der KI-Zirkus: hektisches Googeln, wilde Brainstormings und spätestens nach drei Meetings das erste Pilotprojekt, das keiner versteht.
Künstliche Intelligenz ist aktuell der heiße Scheiß – keine Frage.
Aber machen wir uns nichts vor: Nur weil etwas „smart“ heißt, wird es nicht automatisch schlau eingesetzt.
Viele Unternehmen stürzen sich auf KI, bevor sie überhaupt wissen, was sie eigentlich verbessern wollen. Hauptsache, man hat irgendwas Digitales am Start, damit keiner denkt, man sei von gestern.
Das Problem: Wer ohne Kompass losrennt, landet selten dort, wo er hinwill.
Warum „KI um jeden Preis“ oft ins Leere läuft
Wenn neue Technologien um die Ecke biegen, ist der Reflex schnell da: „Das brauchen wir auch!“
Manchmal werden Prozesse, die vorher einfach und verständlich waren, so kompliziert, dass man einen Übersetzer bräuchte – und das Schlimmste: Niemand hat gefragt, ob es überhaupt ein Problem gab.
Typischer Ablauf:
- Ein KI-Tool wird eingeführt, das „alles besser“ machen soll.
- Danach braucht man drei neue Prozesse, fünf neue Regeln und zwei Workshops, um zu erklären, warum jetzt nichts mehr so läuft wie vorher.
- Am Ende wünschen sich alle den Papierstapel zurück.
Warum?
Weil man nicht gefragt hat:
- Was wollen wir erreichen?
- Wo tut’s weh?
- Ist KI überhaupt die beste Lösung – oder einfach nur der neueste Trend?
Die bessere Frage: Wo drückt wirklich der Schuh?
Bevor du die KI-Lösung suchst, solltest du erstmal wissen, wo das Problem überhaupt liegt.
Stell dir vor: Dein Auto fährt super, aber du willst unbedingt einen Turbolader einbauen, weil’s modern ist.
Blöd, wenn danach die Karre ruckelt.
Deshalb:
- Wo geht täglich Zeit verloren?
- Welche Aufgaben sind nervig oder fehleranfällig?
- Was lässt sich effizienter, schneller oder besser machen?
Und dann: Muss es wirklich KI sein – oder reicht auch ein normaler Schraubenschlüssel?
KI als Werkzeug, nicht als Heilsbringer
KI ist kein Zauberstab. KI ist eher wie ein Azubi:
- motiviert,
- lernwilling,
- manchmal clever,
- aber eben auch: begriffsstutzig, auf Anleitung angewiesen und garantiert kein Selbstläufer.
Wenn du einem Azubi keine klare Aufgabe gibst, wird auch keine gute Arbeit rauskommen. Genauso bei KI.
Merke:
Gutes Handwerk bleibt gutes Handwerk – KI ist nur ein verdammt guter Werkzeugkoffer.
Und jetzt? So gehst du als KMU klug an das Thema ran
1. Erst denken, dann digitalisieren
Wo genau hakt’s? Wo gehen Zeit, Geld oder Nerven verloren?
2. Nicht überall KI reinquetschen
Nicht jeder Prozess braucht ein digitales Upgrade. Manchmal ist weniger mehr.
3. Kleine, konkrete Projekte starten
Lieber ein kleines Pilotprojekt mit echtem Ergebnis als eine riesige KI-Vision, die in der Schublade verstaubt.
4. Daten sind dein Treibstoff
Ohne saubere Daten keine gute KI. Punkt.
5. Menschen mitnehmen
Erkläre, was du vorhast. Zeig, wie KI hilft. Und gib deinem Team Sicherheit.
Checkliste für den Start
- Ich kenne unsere größten Alltagsprobleme.
- Ich habe geprüft, ob KI helfen kann.
- Ich habe ein kleines Pilotprojekt definiert.
- Ich habe die nötigen Daten – oder arbeite daran.
- Mein Team weiß Bescheid – und ist mit an Bord.
Fazit: Weniger Buzzword, mehr Business
KI ist kein Statussymbol. Kein Selbstzweck.
KI ist ein Werkzeug – und wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, wer es in der Hand hält.
Wer KI klug einführt, gewinnt.
Wer einfach nur mitläuft, bekommt oft mehr Verwirrung als Verbesserung.
Also: Erst denken, dann digitalisieren – und dann mit echten Ergebnissen glänzen.
Lust auf mehr?
Dann melde dich bei uns.
Die Peiffer Academy begleitet dich und dein Team bei der Umsetzung – von der Idee über die Schulung bis hin zum fertigen Projekt.
Praxisnah, verständlich und auf Augenhöhe.
„KI kann viel. Aber dein Verstand kann mehr.“
Lass uns gemeinsam beides nutzen.